Um halb neun am Morgen starteten wir unsere Reise mit massigem Gepäck und voller Vorfreude am Heiligenstädter Bahnhof. Stundenlang, bei brütender Hitze fuhren wir von Bahnhof zu Bahnhof. Erst gegen 17 Uhr erreichten wir die ersehnte Nordsee und vollendeten unser Wegestück mit der Fähre Hilligenlei. Um 20 Uhr, nach einem kurzen Fahrradtrip, kamen wir auf der Peterswarf, unserem neuen Zuhause für die nächsten sechs Tage, an. Nachdem die Zimmer bezogen waren, erkundeten wir sofort bei noch anhaltender Hitze den Nordseestrand und manch ein Mutiger sprang sogar noch in die Fluten.
Am Montagmorgen um acht Uhr begann unsere Radtour auf der Hallig Langneß. Als erstes besuchten wir die Kirche der Gemeinde die auf der Kirchwarf errichtet wurde. Danach ging es weiter zur Ketelwarf, wo wir die Bockmühle und eine Segellore besichtigen konnten. Als nächstes fuhren wir zum Anleger, wo uns der Zivi Manu durch das Gelände zum Quermarkenfeuer, der Halgewarf und dem Sieltor führte. Abends hielt Stefano noch einen Diavortrag über das Leben der Bewohner der Hallig Langneß.
Der Dienstagmorgen begann für uns schon sehr zeitig. Um 5 Uhr in der Frühe brachen wir gemeinsam mit unseren Zivis zu einer Wattwanderung auf. Nach der Rückkehr nahmen wir unser wohlverdientes Frühstück ein. Es folgten einige Stunden Freizeit, die von den Meisten zum Schlafen genutzt wurden. Später führten wir noch Experimente mit Krabben, Schnecken, Muscheln und Wattwürmern durch. Der Tag endete mit einem Vortrag von Niklas zum Thema Vögel.
Am Mittwoch haben wir uns vorwiegend in der Gegend um den Lorendamm aufgehalten, der eine traditionelle zugähnliche Verbindung zwischen den beiden Halligen Langneß und Oland bildet. Die erste Ebbeperiode des Tages bot die Möglichkeit die artenreiche Vogelwelt kennen zu lernen. Unserer Wattführer Niklas half bei der Bestimmung typischer Vogelarten und gab zahlreiche Informationen. Gegen Abend unternahmen wir noch eine Wattwanderung zur Hallig Oland. Ein besonderes Hindernis stellte dabei ein tieferer Priel dar, der Einigen nasse Hosen bereitete. Nach der Rückkehr auf Langneß ließen wir den Tag gemütlich im Sonnenuntergang ausklingen.
Den Donnerstagmorgen begannen wir mit einer Wattwanderung durch den Schlick mit anschließendem Seetierfang, d.h. Austern, Plattfische, Krabben und Garnelen. Dank der Hilfe unseres Begleiters Niklas hatten wir am Ende genug Austern gefangen um später ein Gourmetessen zu zaubern. Dieses wurde zubereitet mit Knoblauch und Petersilie. Der Nachmittag stand allen zur freien Verfügung, und so gingen wir an den Strand um uns im Meer abzukühlen. Anschließend gab es die leckeren Austern, die jedoch nicht jedem schmeckten. Am Abend saßen wir in einer gemütlichen Runde, in der wir ein Gläschen Wein tranken. Mitten in der Nacht folgte das Highlight, wir gingen bei Mondschein morgens um drei Uhr baden, dabei bestaunten wir leuchtende Rippenquallen in der Nordsee.
Um acht Uhr am Freitagmorgen quälten wir uns aus den Betten, denn eine halbe Stunde später war Frühstückszeit. Kurz darauf um ca. zehn Uhr befanden wir uns auf der Salzwiese und bildeten mit nackigen und schon ledierten Füßen eine, von dem Zivi Stefano geführte, Salzwiesenraupe. Mit großem Hunger genossen wir Bockwurst und selbstgemachten Kartoffelsalat von Stefan und Lucas. Nach Mittagschläfchen bzw. ein letztes Mal Baden in der Nordsee packten wir wehmütig unsere Taschen und arbeiteten die Wischiwaschi-Liste für die einzelnen Zimmer ab. Vom Abendbrot gestärkt spielten die Jungs gegen die Zivis Fußball und gewannen auch. Danach fanden wir uns zu den üblichen Rommé-Runden zusammen um den Wochensieger zu krönen. Spät am Abend fielen wir zum letzten Mal müde in unsere Betten und träumten von der gelungenen Woche.
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