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Zwölfer auf 1. Geografisch-Biologischer Exkursion auf dem Greifswalder Bodden

Nachdem alle Lasten des Abiturs von uns gefallen waren, lag es nahe mit einer Segeltour einen krönenden Abschluss unserer Schulzeit und vor allem Ruhe zu finden. Dank verwandtschaftlicher Beziehungen einer unserer Mitschülerinnen wurde es uns ermöglicht durch den Greifswalder Bodden auf dem Segelschiff „Christian Müther“,  welches normalerweise asthmakranken Kindern für Ausflüge zur Verfügung steht, zu schippern. Geologisch betrachtet überquerten wir eine vom Schmelzwasser aus der letzten Eiszeit überflutete Grundmoränenlandschaft, welche von Endmoränen, die im Pleistozän vor dem Eis transportiert worden waren, im angrenzenden Küstenbereich umgeben ist.

Nach achtstündiger Zugfahrt – ohne jegliche Verspätung – konnten wir bereits am selben Tag noch nach Peenemünde auslaufen. Dort schlugen wir unser Nachtlager auf und verbrachten den Abend in geselliger Runde beim Spielen. 

Am folgenden Tag hieß es, die Highlights des Ortes zu besichtigen: Zum einen die PHÄNOMENTA, in der wir uns durch die Ausnutzung physikalischer Gesetze kräftig täuschen ließen. Zum anderen besuchten wir die Entwicklungs- und  Produktionsstätte der berüchtigten V2-Raketen, wo wie sooft wissenschaftlicher Fortschritt zunächst für militärische Zwecke eingesetzt wurde. Daraufhin nahmen wir Kurs auf die Insel Rügen. Einige Wagemutige unternahmen bereits vom Deck aus den Sprung ins kühle Nass. Gegen Abend erreichten wir Lauterbach, wo wir anlegten und grillten.

Am vorletzten Tag unserer Reise hielten es die Lehrer nicht länger aus, uns ohne biologisches und geografisches Wissen von der Insel zu entlassen. Beim Ausflug ins Biosphärenreservat Süd-Ost-Rügen erfuhren wir, warum beispielsweise der Ginster so optimal an den stickstoffarmen Boden angepasst ist. Als Schmetterlingsblütler lebt er in Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien, die im den Stickstoff aus der Luft filtern.

 

Auf der Rückfahrt in die Hansestadt Greifswald demonstrierte uns die Ostsee ihre Macht. Der Wind in den Segeln trieb das Schiff voran und die hohen Wellen verursachten bei einigen von uns ein wenig Übelkeit. Doch dank des sonnigen Wetters hielt die gute Laune wieder Einzug.

Nach 3 Tagen auf großer Fahrt traten wir wehmütig den Weg nach Hause an. Diese Abschlussfahrt begünstigte den Zusammenhalt der Mitreisenden und veranlasste die Lehrer dazu, dieses Abenteuer als Geografisch-Biologische Exkursion mit Zwölftklässlern zu wiederholen.

Jacqueline Dölle und Niklas Thüne

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