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Wetterfrösche treffen Wetterfrösche beim ZDF & bei EUMETSAT

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zwei Lingeweibchen & sieben Mainzelmännchen unterwegs

1.Tag

Nachrichten, Sport, Logo, tägliche Unterhaltungssendungen und Fernsehgarten. Das alles gibt es in den ZDF-Studios in Mainz und wir die Mainzelweibchen und Mainzelmännchen des Lingemann-Gymnasiums haben uns das mal ganz genau angesehen.

Am 18.02.2015 starteten wir unseren Ausflug im „JakoBUS 1“ Richtung Mainz. Als auch der letzte Nachzügler, der den ausgemachten Treffpunkt verpeilt hatte, am Schulparkplatz angekommen war, konnte es endlich losgehen. Drei Stunden Fahrt, die von Musik der NDW, guter Laune, lautem Lachen über Mr. Bean-Folgen und dem Genuss von, an der Klimaanlage geschmolzenen, Gummibärchen geprägt waren, lagen vor uns.

In Mainz angekommen, fuhren wir nach einem Besuch bei Mc Donalds auf das Gelände des ZDF. Hier führte uns Frau Tanja Hess zunächst in die Wetterredaktion. Dort zeigte uns Wetterfee Katja Horneffer Wolken- und Satellitenbilder, erklärte uns wie man eine Wetterkarte auswerten kann, flog mit uns mal eben nach San Franzisco und wir durften die Karte mit der Schneefallgrenze begutachten, die leider nicht im Wetterbericht zu bestaunen ist. Danach übergab sie das Wort an ihren Kollegen Herrn Dr. Gunther Tiersch, der uns weitere interessante Fragen beantwortete. Besonders spannend erklärte er uns die Entstehung eines Regentropfens und wie verschiedene Satellitenbilder aufgenommen werden. Auch eine „Reise“ auf die Galapagos-Inseln war kein Problem.

Nachdem wir die Wetterredaktion ausgiebig besichtigt hatten, zeigte uns Frau Hess unterschiedliche Aufnahmestudios (z.B. die Kulissen von „Hallo Deutschland“ und „ZDF Spezial“), aber auch das große „Heute Journal“-Studio und die Bildregie enthielt sie uns nicht vor. Unsere Nachwuchsmoderatoren Julia, Maximilian und Fabio wagten sich vor die großen Kameras und gaben dort ihr Bestes, wobei Maxi auf Grund seiner grünen Hose, ohne seine unteren Extremitäten durch die Greenbox schwebte.
 

Die Greenbox, die von den Mitarbeitern des ZDF liebevoll die „grüne Hölle“ genannt wird, ist ein Studioraum mit komplett grünen Wänden, auf denen man verschiedene Hintergrundbilder erscheinen lassen und mit ihrer Hilfe sogar 3D-Bilder in den Raum setzen kann. Diese modernste Nachrichtentechnik hilft eine komplizierte Welt verständlicher zu machen.

Überraschend war, dass beim ZDF in Mainz keine Serien gedreht werden. Selbst die „Heute Show“ mit Oliver Welke wird nicht dort, sondern in Köln aufgezeichnet. Tatsächlich gibt es in ganz Deutschland nicht ein Bundesland ohne ZDF-Landesstudio. Die Studios in Mainz ist dabei sozusagen das Tor zur Nachrichtenwelt. 24 Stunden rund um die Uhr sind Reporter des ZDF auf der ganzen Erde im Auftrag des ZDF im Einsatz, um hautnah zu berichten. Interessant war auch, dass das ZDF nur 20 Minuten Werbung am Tag bringen darf. Das ist gerademal so lang wie unsere große Hof-Pause.
Die Mainzer Studios senden meistens Livesendungen an denen mindestens 10-15 Personen pro Sendung beteiligt sind. Jeder Moderator, sogar die Männer, müssen in die Maske, wo sie geschminkt werden. Außerdem werden die Nachrichten mit Wetterbericht (z.B. das „Heute Journal“), Sportnews, die Kindernachrichten Logo, der Fernsehgarten, Unterhaltungssendungen und natürlich die beliebten Mainzelmännchen produziert. Bei den Nachrichten halten sich die Reporter an den Leitsatz: „Bist du auch noch so fleißig, mach nicht mehr als 1.30!“ Das soll heißen, dass ein Bericht in den Nachrichten möglichst kurz, also ungefähr 90 Sekunden lang sein sollte. Ein informativer Film über die Arbeit im „Heute Journal“ rundete diese Führung perfekt ab.

Als wir nach diesem lehrreichen Tag im Studio unsere Unterkunft erreichten, stellten wir schon die erste Panne fest: Es gab nicht genug Töpfe! Also begaben sich Herr Arand, Max und Magnus auf die verzweifelte Suche nach einem Kochtopf, um ein warmes Abendessen zu bekommen. Als der Topf aufgetrieben war, galt es nur noch die Nudeln zu kochen. Doch das Pech verfolgte uns weiter: An Stelle von bissfesten Nudeln gab es zum Abendbrot, auf Grund eines Kochfehlers, Nudelbrei mit Soße. Doch weder das, noch die Person, die ihr Essen lieber virtuell durch ihr Handy genoss, konnten unsere gute Laune zunichtemachen und so ließen wir den Abend in gemütlichem Beisammensein ausklingen und erwarteten voller Neugier den neuen Morgen.

2.Tag

“Zuverlässige kurz- bis mittelfristige und letzten Endes auch saisonale Wettervorhersagen sind heute ein absolutes Muss.” - ein Satz, den sich EUMETSAT zu Herzen genommen hat. ”EUMETSAT? Was ist das denn?”, fragen sich jetzt sicher viele von euch. EUMETSAT ist die Abkürzung für: “EUropean Organisation for the Exploitation of METeorological SATellites” - zu Deutsch: “Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten”  - also eine Organisation, die Wetter- und Klimabeobachtung aus dem All betreibt. Auch hier haben wir mal ein Auge drauf geworfen:

Am zweiten Tag unserer Exkursion verließen wir verschlafen, aber voller Spannung, unsere Unterkunft im katholischen Kindergarten “St. Stephan” in Mainz. Mit ISO-Matten, Schlaf- säcken und Taschen bepackt, stiegen wir in unseren gelben “Boni-Bus”, um uns auf den Weg nach Darmstadt zu machen.

Nach einer halbstündigen Fahrt waren wir da und schon betraten wir die EUMETSAT- Rezeption. Hier begrüßten uns Frau Pia Seminara von Darmstadt- Marketing und der Diplom-Meteorologe Dr. Thomas Heinemann. Nach einer kurzen Einführung ging es auf das Außengelände der Organisation. Dort zeigte Herr Heinemann uns eine originalgetreue Nachbildung des geostationären Satelliten MSG (Meteosat Second Generation). Das Wort “geostationär “ bedeutet, dass der Satellit an einem bestimmten Punkt im All steht und sich dann mit der Erde gemeinsam in dieselbe Richtung dreht. Der MSG befindet sich ungefähr in 36000 km über dem Golf von Neuguinea genau über dem Kreuzungspunkt von Äquator und Nullmeridian.
Der Diplom-Meteorologe erklärte weiter, dass der MSG ca. 3000 Liter Treibstoff an Bord hat und die “Lebensdauer” eines Satelliten stets von der Treibstoffmenge abhängig ist.

Eine weitere “Satellitenart” sind die polarumlaufenden Satelliten, wie z.B. JASON 2. Diese bewegen sich, wie der Name schon sagt, vom Nord- zum Südpol und wieder zurück. Eine Umrundung dauert ca. 100 Minuten. Das nördlichste Emfangsgebäude steht im norwegischen Spitzbergen. Leider ist ein Satellitentransport ins All beim Start sehr risikoreich. Darum müssen die Wissenschaftler auf jegliche Pannen gefasst sein.
 

Schließlich betraten wir das am 24.11.1993 fertig gestellte Gebäude von EUMETSAT. Es ähnelt übrigens auch einem Satelliten. Vom “Ground Floor” ging es dann in den “Briefing Room”. Dort klärte Dr. Heinemann anhand einer bildreichen und informativen Powerpoint- Präsentation einige Fragen wie: “Worüber wird bei EUMETSAT gesprochen?” Klar über das Wetter. Aber auch Wetterberichte und Katastrophenvorhersagen sind für die Mitarbeiter nicht uninteressant. Dr. Heinemann meinte: ”Für Meteorologen gibt es kein gutes oder schlechtes Wetter, sondern nur interessantes und uninteressantes Wetter”.

Das Wetter kann man mithilfe der Vorhersagebeobachtung (z.B. Wolkenbildern), mit verschiedenen klassischen Messstationen und natürlich über Satellitenbilder vorhersagen. Auch spielen Computermodelle in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle bei der Wettervorhersage.

Auf die Frage: “Macht EUMETSAT das Wetter?” antwortete er: “Nein zum Glück nicht, das würde den Naturkreislauf total durcheinander bringen.” EUMETSAT selbst macht auch keine Wettervorhersagen, sondern sendet ausschließlich Wetter-, ozeanographische und klimarelevante Satellitendaten an andere europäische Stationen, die dann die Wettervorhersagen erstellen. Da EUMETSAT eine internationale Organisation ist, sprechen die Mitarbeiter (Softweartechniker, Ingenieure, Techniker, Meteorologen,…) Englisch oder Französisch.

Sie überwachen vier geostationäre (Meteosat 7-8-9-10) und zwei polarumlaufende Satelliten. Wir durften uns auch die beiden Kontrollzentren von außen ansehen. “Alle erzeugten Daten landen irgendwann im Archiv unten im Keller”, sagte Dr. Heinemann. Er verwies uns auch auf die Homepage von EUMETSAT und auf die Seite “Learning Zone”, wo für alle Minekraftfans eine Competition läuft. Die Aufgabe besteht darin, selbstständig einen Satelliten zu bauen. Für mehr Infos könnt ihr euch ja mal reinklicken.

Nach der Besichtigung traten wir dann endgültig die Heimreise an. Zu Hause angekommen hatten wir viel zu berichten. Auf unserer zweitägigen Exkursion haben wir viel Neues gelernt und hatten eine Menge Spaß.

 

Franziska Gunkel

 

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