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Dezember 2010

Liebe Leserinnen und Leser,

während wir vor noch wenigen Jahren Rekordjahreszeiten im Plus hatten, kratzte der diesjährige Dezember an den Negativ-Rekorden in Deutschland. An einigen Stationen kam er unter die ersten drei Plätze seit Aufzeichnungsbeginn vor über 100 Jahren.

Das Ende November begonnene Winterwetter setzte sich im ganzen Dezember weiter fort. Vor allem im Norden und Osten Deutschlands dominierte oft skandinavische Kaltluft, während der äußerste Süden zeitweise in eine milde, südliche Strömung gelangte. Im Übergangsbereich beider Luftmassen entstanden außergewöhnlich starke Schneefälle, die auch im Tiefland zu lange, nicht erlebten Schneehöhen führten. Erstmals hatten wir deutschlandweit eine geschlossene Schneedecke seit 1986. Im Eichsfeld schneite es am Heiligen Abend sogar sehr stark, sodass am 1. Weihnachtstag eine Schneedecke von bis zu 30 cm zu verzeichnen war. Nach diesem schneereichen Abend lagen auf dem Brocken satte 160 cm Schnee, mehr als auf der Zuspitze (148 cm). Auch am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag herrschte bei uns mäßiger Dauerfrost mit Sonnenschein. Somit konnte das Winterwetter mit einem herrlichen Spaziergang bei herrlichem Sonnenschein genossen werden.
Die Durchschnittstemperatur lag im Dezember 2010 mit -4,4 Grad Celsius um 5,2 Grad unter dem vieljährigen Klimawert von 0,8°C. Damit erlebte man im Eichsfeld den kältesten Dezember seit 1969. Vor allem der Norden und Osten befand sich fast ständig in der eingeflossenen skandinavischen Kaltluft. (Die bundesweit tiefste Temperatur meldete jedoch am 26. Bad Königshofen in Unterfranken mit -24,0°C.) Im Süden, hauptsächlich im Alpenvorland, konnte sich mit Föhnunterstützung gelegentlich auch sehr milde Luft durchsetzen, die dort den gefallenen Schnee teilweise zum Schmelzen brachte: So meldete München-Stadt am 8. plus 15,4°C!

Am Ende war der Monat gegenüber dem Soll deutlich zu kalt, zu trocken und sonnenscheinarm. Mit rund 19 l/m² lag der Gesamtniederschlag deutlich unter dem Soll von 70 l/m². Häufig befand sich eine Luftmassengrenze quer über Thüringen die sich nur wenig südwärts oder nordwärts verlagerte. An ihr fielen immer wieder enorme Neuschneemengen. An vielen Meßstellen gab es neue Monatsrekorde der „Maximalen Schneehöhe“: beispielsweise am 26. Dezember  in Gera-Leumnitz mit 70 cm. Das war bei weitem mehr als der bisherige Höchststand von 40 Zentimetern im Januar 1985. Ein Rekord fiel auch in der Landeshauptstadt Erfurt: Dort wurden vor 40 Jahren 40 Zentimeter gemessen. An diesem 26. Dezember waren es drei Zentimeter mehr.
Vielen Menschen machte auch das dunkle Wetter sehr zu schaffen. In Nord- und Mittelthüringen betrug die Sonnenscheindauer nur halb so viel wie sonst.
Abschließend wünsche ich Ihnen ein frohes und gesundes Jahr 2011. Wettertechnisch gesehen hoffen wir auf ein Jahr ohne nennenswerte Unwetter.

Sebastian Althaus
AG "Junge Wetterfrösche"
Lingemann -Gymnasium Heiligenstadt


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