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Herbst 2018 - Der Trend setzt sich fort

In unserer letzten Wetterauswertung konnten wir bereits über die hohen Temperaturen dieses Jahres berichten. Und dieser Trend setzte sich auch im Herbst fort! Und wieder waren es die Landwirte, die am meisten unter den Folgen litten. Beeinflusst wurden sie vor allem durch zwei Faktoren: einerseits die hohen Temperaturen, andererseits der niedrige Niederschlag über einen längeren Zeitraum. So war es auch der Herbst 2018, der als heißester und trockenster in die Geschichte der Wetteraufzeichnung einging.

Der September verlängerte den Sommer gefühlt um einen weiteren Monat. So brachte der sogenannte Altweibersommer, eine besondere Witterung im Spätsommer, welche durch ein stabiles Hochdruckgebiet gekennzeichnet wird und ein warmes Ausklingen des Sommers hervorruft, angenehm sommerliche Temperaturen, welche das Quecksilber im Thermometer auf durchschnittlich 15,9 °C ansteigen ließen. Dieser Wert liegt damit etwa 2 °C über unserem wetterstationsinternen Mittel. Der wärmste Tag war der 19. des Monats, der mit 21,1 °C besonders hervorstach. Gleichzeitig war es zu dieser Zeit im Monat sehr trocken, jedoch goss es zu Beginn des Monats wie aus Eimern. Die 48,1 l/m² am 06.09. sorgten dafür, dass die Schausteller des 28. Heiligenstädter Stadtfestes erhebliche Probleme beim Aufbau bekamen. Doch die Wochen danach blieben weitestgehend trocken, ehe es ganz zu Ende des Monats noch einmal nass wurde. Doch in der Statistik macht sich diese Trockenheit nicht bemerkbar. Der 6. September sorgte dafür, dass der Monatsniederschlag trotzdem noch über dem langjährigen Mittelwert lag.

Ebenso wie schon beim Altweibersommer trat auch im Oktober erneut eine meteorologische Singularität auf. Der goldene Oktober. Dieser führte zu deutlich erhöhten Temperaturen und einem der trockensten Monate seit 60 Jahren. Fast zwei Wochen Trockenheit führten zu einer Niederschlagssumme von nur 11 mm. Das Äquivalent dazu waren die hohen Temperaturen, welche zu Anfang bis Mitte des Monats auf 13 - 18 °C anstiegen. So kam bis Mitte des Monats noch Summerfeeling auf. Insgesamt entsprach dieser Monat mit durchschnittlich 9,2 °C trotzdem seinen Vorgängern.

Anders als in größten Teilen Deutschlands war es bei uns im Eichsfeld im November vergleichsweise extrem feucht. Die Niederschlagsmenge lag mit 82l/m² fast mit dem Doppelten über der Referenzperiode. Doch gegen Ende des Monats war es dann endlich für die Kleinen soweit und der erste Schnee stand vor der Tür. Dies wurde ermöglicht durch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Während es am Novemberanfang noch sehr mild war, änderte sich dies später im Monat also schlagartig, weshalb sich ein Mittelwert von 5 °C ergibt. Dieser liegt seit langer Zeit mal wieder, wenn auch nur ein wenig, unter dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Im November gab es nun bereits Schnee und wir als Wetterfrösche beschäftigen uns mit der Frage, ob es dieses Jahr auch eine weiße Weihnacht geben wird?

Laut wetterzentrale.de wohl eher nicht. Die aktuellen Wettervorhersagen lassen verlauten, dass mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit eine Temperatur von 3 - 9 °C erreicht wird. Noch dazu bekommt lediglich der Süden Deutschlands ein wenig Niederschlag ab. Wer also Weihnachten mit Schnee verbringen möchte, sollte dementsprechend die Reise zumindest in das Alpenvorland antreten.

Ein Grund dafür ist erneut ein meteorologisches Ereignis. Das Wintertauwetter. Dies besagt, dass es statistisch gesehen nur dreimal in zehn Jahren zu einer weißen Weihnacht kommt. Obwohl diese Statistik sogar unterboten wird, da in unserer Schulzeit von nun mehr zehn Jahren nur ein einziges Mal Schnee zum Fest fiel, müssen wir uns dennoch weiterhin gedulden.

Damit wünschen wir Ihnen frohe und besinnliche Festtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und freuen uns, Sie bei unserer nächsten Wetterauswertung wieder als Leser begrüßen zu dürfen.

 

Tizian Bachmann & Magnus Lehmann

AG „Junge Wetterfrösche“

Lingemann-Gymnasium Heiligenstadt

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