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Hallo liebe Verwandte, Freunde und Bekannte

 

 

Karin Kröger, eine deutsche Freiwillige vom IJGD (Internationale Jugendgemeinschaft Deutschland) hat in ihrem dreimonatigen Aufenthalt mit der ABC Kiembeni AIDS Youth Group gearbeitet. Diese Jugendgruppe wurde Gerald Wekesa im Januar 2004 nach gründlicher Überlegung gegründet, um seinem Alltag einen neuen Sinn zu geben. Ihm war bewusst, dass das Gefühl der Nutzlosigkeit bei den arbeitslosen Jugendlichen zu kriminellem Verhalten führen kann. Obwohl das HIV/AIDS Bewusstsein sehr hoch in der Bevölkerung ist, existiert trotz allem  ein Mangel an richtigen Informationen, noch ein Wissensrückstand über die grundlegenden Informationen dieser tödlichen Krankheit. Außerdem steigt das Problem der Position zwischen den Frauen, die zu Hause bleiben müssen, um die Hausarbeit zu verrichten und den arbeitslosen Jugendlichen. Jeden Tag infizieren sich 3000 Menschen in Kenia und täglich sterben 700 Menschen an HIV/AIDS. In Kiembeni, der Bezirk, in welchem auch ich wohne und in welchen die ABO Kiembeni AIDS Youth Group tätig ist, sind schätzungsweise 80 % der Einwohner mit HIV/AIDS infiziert.

Aus diesem Grund gründete Gerald Wekesa diese Jugendgruppe, da es auch kein anderes Programm oder Organisation gibt, die mit denselben Aktivitäten zur Foerderung des HIV/AIDS Bewusstseins arbeitet.

Die ABC Kiebembeni AIDA Youth Group besteht aus 15 Mitgliedern und trifft sich jeden Nachmittag in den Räumen einer kleinen Schule. Während ihres Miteinanders tauschen sie Neuigkeiten aus und diskutieren aktuelle Themen, wie die Volksabstimmung am 21.11.2005 über die Verfassung.

Alle Mitglieder sind arbeitslose Jugendliche, die ihre freie Zeit sinnvoll nutzen möchten. Aus diesem Grund haben sie sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen in ihrer Region ueber HIV/AIDS aufzuklären. Damit diese Kampagne interessant und nicht einschläfernd wirkt, sondern Aufsehen erregend sind, haben sie die Form des Schauspiels, Puppentheater oder visuellen Shows gewählt, um über die Gefahren von dieser  unheilbaren Krankheit aufmerksam zu machen. In selbstausgedachten Stücken informieren sie die Zuhörer und Zuschauer über die Ursachen, Arten der Übertragung, Risiken und Auswirkungen von HIV/AIDS. Auf lustige Art und Weise versuchen diese motivierten jungen Menschen dieses Thema publik zu machen. Nachdem sie ein Stück einstudiert haben gehen sie zu Schulen und Waisenheime, um ihr lang eingeübtes Schauspiel den Kindern vorzutragen. Für die Youthgroup ist es von großer Bedeutung, dass die Schüler schon in jungem Alter über dieses Tabuthema aufgeklärt werden.

In der restlichen gemeinsamen Zeit, wenn sie nicht ein neues Stück üben, gehen sie durch die Strassen ihrer Gegend und sammeln Mull auf, um ihre Umwelt zu schützen und ihr Wohnviertel sauber zu halten.

Diese jungen Menschen haben sich ein Ziel in ihr tristes Alltag gesetzt. Durch die Youthgroup sind sie neu motiviert und sehen einen Sinn darin, ihren Alltag besser und effektiver zu gestalten.

 

Der Leiter dieser Youthgroup, Gerald, hat zusammen mit Karin Kröger ein Network aufgestellt.

Networking bedeutet, verschiedene Projekte aus dem Bezirk miteinander bekannt zu machen und einen Einheitsgedanken innerhalb der Gemeinde zu formen.

Gemeinsam helfen und gemeinsam arbeiten ist der Slogan des Netzwerks, dessen Ziel es ist, direkte Hilfe und Unterstützung zwischen den Projekten zu fördern.

Das Netzwerk vereint Kinder und Behindertenheime, Schulen, Jugendgruppen und Freiwillige aus aller Welt, um ein Gemeinschaftsgefühl zu entdecken, zu fördern und zu unterstützen.

Einmal im Monat findet ein Netzwerktreffen statt, indem die Mitglieder über Möglichkeiten der Zusammenarbeit, den Sinn des Netzwerks und über die Zukunftsvisionen diskutieren.

Kleine Feiern und leckere Abendessen werden ab und zu veranstaltet, um die Atmosphäre ein bisschen aufzulockern und Gespräche zu fördern. Oftmals werden hier Ängste und Sorgen der jeweiligen Projekte angesprochen und diskutiert. Man unterstützt sich und sucht gemeinsam nach Lösungen. Austausch von Erfahrungen und Wissen sind oft große Hilfestellungen für die Projekte, bei denen oft eine Last vom Herzen fällt. Die Mitglieder werden gebeten die verschiedenen Projekte zu besuchen, um Einblick in die jeweilige Situation zu bekommen.

Im Moment  befindet sich das Networking im Prozess des Kennenlernens, deshalb trifft sich das Netzwerk in den verschiedenen Institutionen.

Letzte Woche waren wir im Kinderheim Restauration School and Orphanagein dem auch ich arbeite. Pastor James  Mwayangwa, der Leiter des Heimes, führte uns durch das Schulhaus und die Schlafräume der Waisenkinder. Für mich war der Mangel an Arbeitsmaterialien und die schlechte Lebensqualität keine Neuigkeit, jedoch waren die anderen Besucher schockiert über die Lebenssituation der Kinder: Die 21 Mädchen und Jungen im Alter von 4 bis 16 Jahren schlafen in 2 getrennten Räumen. Die 10 Mädchen schlafen in 4 Betten auf 10m2 in einem Blechhaus ohne Fenster. Dagegen haben die Jungen es schon echt gut: Sie müssen sich zu 11 sechs Betten teilen.

In der Schule fehlte es an brauchbaren Tafeln, Bänken und Schulbüchern. Die Jüngsten müssen sitzend auf den Stämmen von Kokusnusspalmen, dem Unterricht folgen.

Dieser Zustand ist selbst für kenianische Verhältnisse schlecht.

Das Netzwerk soll aber auch praktische Hilfe leisten. Deshalb haben sich die Mitglieder nach langer Diskussion dazu entschlossen, die Schule zu unterstützen. Einerseits indem sie neue Tafeln kaufen und andererseits in dem sie dem Projekt helfen Formfehler bei Anträgen zu vermeiden.

Diese Formalitäten sind wichtig, um lokale Spender und Nichtregierungsorganisationen anzuwerben, das Projekt in alles Hinsicht zu unterstützen. Ein Projekt ohne diese Unterstützung kann sich nut schwer weiterentwickeln und es ist fast unmöglich, eine gute Lebensqualität für die Betroffenen zu schaffen. Über die fehlenden finanziellen Quellen sagt Pastor James: Restauration hat bis jetzt keinerlei Unterstützung von außen

 

Wir Freiwillige haben uns zur Aufgabe gemacht, die Lebenssituation der hilfsbedürftigen Kinder langfristig zu verändern. Wir haben es in die Wege leiten können, dass die Kinder in ein aus Stein gebautes Haus ziehen und dort für eine Weile wohnen können, damit währenddessen ein neues, größeres und vor allen Dingen sichereres Haus gebaut werden kann. Das Bauland besitzt die Restaurationskirche, eine ursprünglich aus den US stammende protestantische Kirchengemeinde, der auch das Kinderheim gehört.

Ein Hausbau in der Größenordnung kostet umgerechnet 9000 Euro. für afrikanische Verhältnisse ist dies eine unaufbringbare Summe. Wir Freiwilligen versuchen deshalb durch Aktionen in deutschen Schulen und unserem Spenderkreis einen Teil der Summe zusammenzubekommen.

 

Liebe Grüsse

Eure Theresa

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