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Friday for future - mal anders

Am vergangenen Freitag, dem 29.11.2019, begaben sich mehr als 60 Freiwillige an ihrem unterrichtsfreien Tag in den Wald. Nahe der Klöppelsklus pflanzten sie gemeinsam mit Förstern 800 Bäume an. Zu den Freiwilligen zählten Schüler und Lehrer unseres Lingemann-Gymnasiums sowie Eltern der Schüler. Es war sehr schön zu sehen, wie die Lehrer, Eltern und besonders unsere Schulleiterin bereit waren, etwas für die Umwelt, ja vor allem für die Region zu tun. Nach einer kurzen Aufwärmung, mit einem heißen Becher Tee, stellten wir uns in vier Reihen auf. Frau Althaus wünschte uns einen guten Morgen auch im Namen des Bürgermeisters. Danach erzählte uns Herr Beume, der Revierförster, einiges über die aktuellen Waldschäden im Eichsfeld und unsere kommenden Aufgaben. Uns wurden vier verschiedene Baumarten bereitgestellt, die wir pflanzen durften. Jede Gruppe bekam eine Art. So gab es also die Spitzahorn-, Wildkirschen- Traubeneichen- und Weißtannengruppe.

Die Waldarbeiter waren bereits sehr fleißig gewesen  und hatten, noch vor unserer Ankunft, die Löcher gegraben, so dass wir einen Arbeitsschritt weniger hatten. Der Boden, den wir vorfanden, sah nicht nach uns bekannter Gartenerde aus, also fragten wir nach. Früher war auf diesem Gebiet ein Müllplatz. Das heißt unter uns sind wohl Schränke und alte Metallteile vergraben, die mit Bauschutt überschüttet wurden. Damit die Bäume trotzdem wachsen können, gaben wir einfach etwas Muttererde hinzu. Ein Vater erklärte sich bereit, die Eimer mit der Erde vor dem eingezäunten Gebiet zu füllen. Innerhalb von eineinhalb Stunden waren alle Setzlinge ordentlich eingepflanzt. 

Ursprünglich waren vier Stunden für die Aufforstung angesetzt. Während des Einpflanzens führten wir auch Gespräche mit den Waldhütern. Sie erzählten uns zum Beispiel, dass man sie früher in Biologie lehrte: „Fichte sticht, Tanne nicht!“. Nach der anstrengenden Aktion, woraufhin uns die Arme und Beine schmerzten, waren unsere ursprünglich sauberen Sachen ziemlich dreckig. Aber wir waren zufrieden. Schüler unterhielten sich mit Lehrern und Eltern, es war ein angenehmes Miteinander. So befragten sie auch einen Forstarbeiter, ob dieser Teil der einzige Waldabschnitt sei, der ihnen Sorgen macht. Er verneinte, da im Waldgebiet Iberg  drei Hektar vom Borkenkäfer befallen sind und nochmal zehn Hektar gibt es im Düngebiet. Im Frühjahr soll es dort allerdings eine Aufforstung geben.

Es gab viele positive Rückmeldungen von Eltern und Schülern. Viele sagten, dass es Spaß gemacht hat, auch weil so toll für das leibliche Wohl gesorgt wurde. Dies war eine sehr aufmerksame Geste der Vertreter der Stadt.

Noemi Jahn, 16 Jahre alt, engagiert sich bereits schon länger für Projekte innerhalb der Schule. Mit einem Aushang in der Schule und einem Brief an die Eltern wies sie auf den Umweltschutz, das Baumsterben und das Bewahren von Lebensraum für Tiere hin. Da der 29.11.2019 ein variabler Ferientag war, bot es sich an, die Aktion an diesem Tag zu starten. Ihr Ziel war es, die Schüler direkt aufzufordern aktiv zu werden, anstatt zu reden. Für sie gilt die Weisheit „Erstmal vor der eigenen Tür kehren.“, also alles tun, was möglich ist, wie Bäume pflanzen, den Wald schützen und pflegen, ja sogar zu versuchen annähernd klimaneutral zu leben. Klimawandel beschäftigt uns heute mehr denn je und es ist wichtig dagegen etwas zu tun.

Die Aufforstungsaktion der letzten Woche soll aber nicht die Letzte sein. Schulklassen des Lingemann-Gymnasiums haben weiterhin die Möglichkeit, sich in eine Liste einzutragen, Bäume zu pflanzen und etwas Gutes für die Region und die Umwelt zu tun.

Felicia El Shabti

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